Die leere Werkstatt einer Puppenmacherin. Ein Winterabend zwanzig Jahre nach dem Ende des zweiten Weltkrieges. Eine entstellte Täterin und ein bewaffnetes Opfer werden von den unsichtbaren Fäden der Puppenmacherin zusammengeführt.

Es gilt, abzurechnen, denn beider Leben stehen auf dem Spiel. Eine will das Leid ihrer Mutter rächen, die andere die Schuld ihres Bruders nicht wahrhaben. Aber: Die Vergangenheit hat ihnen die Sprache verschlagen, es bietet sich scheinbar kein Weg heraus aus dem Schweigen. Doch mit ihren Puppen hat die Meisterin ihrer Zunft beiden ein Ausdrucksmittel in die Hand gegeben, um das Offensichtliche hörbar zu machen. Laut und zynisch ebenso wie leise und zärtlich.
»Die Puppenmacherin« ist ein Stück über die Möglichkeiten und die Grenzen vom komischen „Spiel“ mit schlimmer Vergangenheit, die sich der Gegenwart in den Weg zu stellen scheint. Rollenvorstellungen und Gruppenzugehörigkeit sind dabei abseits von Eindeutigkeiten zu suchen. Ambiguität nicht nur auszuhalten, sondern als produktives Mittel zur Neuorientierung im eigenen Leben zu verstehen, ist die Herausforderung, vor der die Protagonistinnen des Stückes stehen – der Weg, den sie dafür einschlagen, ist ebenso vorhersehbar wie unerwartet.
Besetzung:

Schauspiel: Katrin Jaehne, Pan Selle
Musik: Pan Selle, Christopher Lübeck
Dialog und Regie: Thomas Welte
Dramaturgie: Christiane Beinl
Supervision Text/Rollen: Philip Butz
Kostüm und Puppen: Kerstin Köck Resch
Bühne: Paul Bianchini
Produktion: Heidi Salmhofer

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Die Puppenmacherin

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