Beeindruckende “Große Töchter” im Alten Hallenbad
Die heimische Theaterformation “dieheroldfliri.at” nahm teils satirisch, teils dokumentarisch die “großen Töchter” des Landes sowie die entstandene Diskussion um die geschlechtsneutrale Bundeshymnenversion genauer unter die Lupe.
Einblicke in die typisch österreichische Seele wurden von Frauen wie Margarete Schütte-Lihotzky, der bildhübschen Schauspielerin mit jüdischen Wurzeln Hedy Lamarr, Bertha Pappenheim, Ute Bock über Cecily Corti bis zu Natascha Kampusch gewährt. Das zahlreich erschienene Publikum im Alten Hallenbad war begeistert von heftiger Polemik, grotesker Mimik und interessanten Biographien, welche die beiden Darsteller und begnadeten Schauspieler Maria Fliri und Peter Bocek darboten. Unter der Regie von Barbara Herold sowie durch Regieassistentin Lisa Suitner entstand eine dokumentarisch-satirische Collage der Superklasse. Die Zuschauer wurden teils in patriotische rot-weiß-rote Farben gehüllt, durch nachdenklich stimmende Wortfetzen wieder aus dieser Idylle gerissen und gleich danach wieder durch fesselnde Bilder auf der Leinwand in ihren Bann gezogen. Das Ganze war eine runde Sache und belebte die bekannte Frankfurter Küche, welche wie die Seelen dieser großen Töchter akribisch untersucht und von allen Seiten beleuchtet wurde.
Große Töchter ist das mittlerweile vierte Projekt des Theatervereins dieheroldfliri.at und eine Koproduktion mit dem Wiener KosmosTheater. In genau zwei Jahren, 2016, wird der Verein mit dem nächsten Stück aufwarten – es bleibt also mehr als spannend.